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David Wischniewski
CEO

Augmented Reality und 3D für das Marketing von Schuhen - so verkauft man heute

Frau nutzt Smartphone mit Augmented Reality App und probiert Virtual TryOn mit Sneaker
Veröffentlicht:
3. Mai 2024

Wie oft gibt es einen neuen Schuh im Shop?
Wie viele verschiedene Varianten gibt es pro Schuh?
Und in wie vielen verschiedenen Farben werden diese Schuhe angeboten?

Die Vielfalt eines einzigen Schuhmodells will der Kunde vor seinem Einkauf sehen. Besser wäre es, man könnte sich noch genauer ein Bild vorab machen, ohne ins Einkaufszentrum gehen zu müssen. Das reduziert umgekehrt auch nachweislich die Retourenquote.

Wer diese Bedürfnisse der Kunden und die entsprechende User Experience mit der Fotografie abdecken will, hat es schon seit vielen Jahren schwer.
Wer aber strikt daran festhalten will, wird vom Wettbewerb verdrängt.

Die gute Nachricht: Man muss kein Nike oder Adidas sein, um die aktuellsten Methoden zur Produktvisualisierung zu nutzen.

Deswegen: Mach Du Dir in diesem Beitrag ein Bild davon, wie der Status in der Produktvisualisierung für Schuhe ist. 

Vielleicht können sich deine Kunden dann in Zukunft ein noch besseres Bild von deinen Produkten machen.

Diese beiden wichtigsten Methoden lernst Du in diesem Beitrag kennen: 

3D Rendering und Augmented Reality für Schuhe.

Warum 3D Rendering für die Produktvisualisierung von Schuhen?

Es gibt tatsächlich eine ganze Reihe an Vorteilen von 3D Rendering gegenüber der klassischen Fotografie.

  1. Kosteneffizienz: Herkömmliche Produktfotografie kann teuer sein, vor allem wenn es um eine große Anzahl von Produkten und Varianten geht. Das 3D-Rendering macht physische Fotoshootings überflüssig und spart langfristig Zeit und Geld.

  1. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Mit 3D-Rendering können Produktvarianten leicht erstellt und geändert werden, ohne dass physische Muster genutzt und verschickt werden müssen. Dies ermöglicht schnelle Anpassungen von Farbe, Textur oder Design, wodurch unterschiedliche Marktsegmente oder Kundenpräferenzen mühelos bedient werden können.

  1. Konsistenz: Die Gewährleistung der Konsistenz aller Produktbilder ist für die Markenidentität und das Kundenerlebnis entscheidend. 3D-Rendering garantiert die Einheitlichkeit von Beleuchtung, Blickwinkeln und Präsentation und sorgt so für ein einheitliches und professionelles Erscheinungsbild aller Produktdarstellungen.

  1. Dynamisches Bildmaterial: 3D-Rendering ermöglicht die Erstellung dynamischer und interaktiver Produktvisualisierungen. Kunden können Schuhe aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, für Nahaufnahmen heranzoomen und in Produktkonfiguratoren  Farben oder Materialien anpassen, was das Einkaufserlebnis noch interessanter macht.

  1. Zeiteffizienz: Produktlaunches können mit 3D-Rendering beschleunigt werden. Designs können schnell und noch vor Fertigstellung des Produktes visualisiert und verfeinert werden, was den Entscheidungsprozess beschleunigt und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Schuhkollektionen oder -varianten verkürzt.

  1. Anpassungsfähigkeit in E-Commerce: E-Commerce-Plattformen haben oft spezifische Anforderungen an Produktbilder, z. B. in Bezug auf Abmessungen und Dateiformate. 3D-Rendering ermöglicht eine einfache Anpassung an diese Anforderungen und gewährleistet eine nahtlose Integration von Produktbildern in Online-Shops und Websites.

  1. Zukunftssicher: Mit dem technologischen Fortschritt wachsen auch die Möglichkeiten. Vor 20 Jahren hatte man auf Amazon ein Produktbild und war damit gut aufgestellt. Heute benötigt es für Plattformen und Social Media unterschiedlichste Formate. Wer seine Produkte durch 3D-Renderings visualisiert, hat direkt die Möglichkeit daraus Animationen und sogar AR-Modelle für z. B. Virtual TryOns, 3D Views oder interaktive Werbeanzeigen zu erzeugen.

Warum Augmented Reality für Marketing von Schuhen?

Je nachdem, wen man fragt, bekommt man zum Thema Augmented Reality im Marketing und als Tool zum Produktverkauf sehr unterschiedliche Meinungen. Während es Entscheider gibt, die AR als Spielzeug und Gimmick abtun, machen andere Unternehmen seit fast 10 Jahren ihre Erfahrungen damit, wie man Produkte interaktiv in den Smartphones von Kunden platziert.

Aus unserer Erfahrung und handfesten Statistiken gibt es für sehr viele Produktkategorien jedoch keinen Weg mehr an Augmented Reality Lösungen vorbei.

Hier sind die 3 Argumente, vielleicht kannst Du dich damit identifizieren?

1. Augmented Reality erhöht die User Experience und treibt Käufe an

Die Conversion Rate erhöht sich mit bereitgestellter Augmented Reality Darstellung auf bis zu 94 %.

Der Anteil an Retouren im E-Commerce verringert sich um bis zu 25 %.

71 % der Unternehmen, die Augmented Reality einsetzen, berichten von Verbesserungen der Kundenzufriedenheit

67 % der Werbeagenturen sind der Meinung, dass Augmented Reality das Engagement und das Interesse an Werbung deutlich erhöht.

Was im Gedächtnis gespeichert oder kodiert wird, ist bei AR-Erfahrungen um 70% höher.

Die Aufmerksamkeit ist bei Augmented Reality um 45 % höher als der Durchschnitt, der bei TV oder Online beobachtet wurde.


2. Die Vorreiter und Big Player haben Augmented Reality schon lange im Portfolio

Amazon hat 2022 eine eigene Technologie zur Nutzung von Virtueller Anprobe eingeführt.
Gucci
war früh auf SnapChat mit dem ersten Virtual TryOn unterwegs.
Puma
hat 2019 für neue Sneaker eigene AR Filter herausgebracht.
Schon 2018 hat Adidas auf mit Augmented Reality und Virtual TryOns erste Erfahrungen gesammelt:

Inzwischen sind aus den ersten Erfahrungen und Experimenten feste Nutzen auf den großen E-Commerce Plattformen, in Social Media und in den Online-Shops vieler Hersteller geworden. Das zeigen weitere Beispiele von Armani, Timberland oder Nike.

Und Nike probiert hier den umgekehrten Weg: Der Schuh in der Realität, aber die Customisierung virtuell hinzugefügt.
Adidas
geht hier schon einen Schritt weiter und hat virtuelle Kleidung für die ganz junge Zielgruppe, die schon eifrig im Metaverse unterwegs ist.

Und auch andere Labels wie Hockerty oder Allbirds in der eigenen App nutzen Virtual TryOns.

Augmented Reality ist die natürliche Weiterentwicklung des Produkt Contents

Das dritte Argument ist ein rein logisches.
Mit technologischem Fortschritt haben sich auch die Möglichkeiten im Marketing und die Erwartungshaltung von Nutzern und Kunden stark gesteigert.

Von der Produktbeschreibung und reinen Texten mit wenigen und Bildern mit niedriger Auflösung über mehr und höher auflösende Produktbilder und Video Content für Produkte hin zu 360 Grad Ansichten und schließlich auch interaktiven und Mixed Reality Lösungen wie AR- und 3D-Modellen.

4 Best Practices für Augmented Reality im Schuh Marketing

Nike Virtual TryOn - ehem. Nike Fit

Nike hat 2019 seine erste große Virtual TryOn App gepublished und nach eigenen Angaben damit das Neukundengeschäft signifikant gesteigert und - nicht minder wichtig - die Retourenquote bei Käufen um 28 % senken können.

Burberry verbessert User Experience schon in der Suche

Burberry nutzt Augmented Reality im Google Shopping für aufregende User Experience und personalisiertes Shopping.

Zalando setzt auf Virtual Fitting Room Experience

Nach Angaben von Zalando konnte das Engagement der Kunden erhöht werden, etwa die Hälfte der Kunden probieren mehr als eine Größe mit Hilfe der Avatar-Funktion im Virtual Fitting Room an. Das Unternehmen will die Nutzung von Virtual Try On Experiences skalieren.

Dior vervierfacht ROI mit AR Launch Kampagne  

Laut Dior vervierfachten allein die Lens- und Snapchat-Anzeigen den Return on Ad Spend der Marke auf das 3,8-fache und zusätzlich ca. 2,3 Millionen Views.


Welche verschiedenen Augmented Reality und 3D Lösungen gibt es?

  • Virtual Try On Virtuelle Anprobe-Apps: Diese Apps ermöglichen es den Nutzern, Schuhe virtuell über ihre Smartphones oder Tablets anzuprobieren. Die Kunden können sehen, wie die Schuhe an ihren Füßen aussehen, ohne sie tatsächlich anzuprobieren. Diese Apps nutzen häufig AR-Technologie, um virtuelle Schuhe in die reale Umgebung des Nutzers einzublenden.

  • WebAR / AR-gestützte Websites: Einige Schuhmarken integrieren AR-Technologie in ihre Websites, so dass die Kunden mithilfe der Kamera ihres Geräts sehen können, wie die Schuhe an ihren Füßen aussehen werden. Diese immersive Erfahrung verbessert das Online-Einkaufserlebnis und hilft den Kunden, eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.

  • AR Social-Media-Filter: Marken erstellen AR-Filter für beliebte Social-Media-Plattformen wie Instagram und Snapchat, mit denen Nutzer durch ihre Kameralinsen virtuelle Schuhe anprobieren können. Diese Filter können interaktiv sein und geteilt werden, was die Sichtbarkeit der Marke und das Engagement in den sozialen Medien erhöht.

  • AR-Erlebnisse in Geschäften: Einzelhändler können AR-Erlebnisse in ihre physischen Läden einbauen, um Kunden einzubinden und das Einkaufserlebnis zu verbessern. So können sie beispielsweise AR-Spiegel oder -Kioske einrichten, in denen Kunden virtuell verschiedene Schuhmodelle anprobieren und diese nach ihren Vorlieben anpassen können.

  • 3D View / Produktvisualisierung: Marken können interaktive 3D-Visualisierungen ihrer Schuhe auf ihren Websites oder mobilen Apps anbieten. Kunden können die Schuhe drehen, heranzoomen und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, um sich vor dem Kauf ein besseres Bild von dem Produkt zu machen.

  • Google Search AR Integration: Die Google-Suche enthält eine AR-Funktion, die es Nutzern ermöglicht, 3D-Modelle von Produkten direkt in den Suchergebnissen zu betrachten. Unternehmen können ihre Produkte damit in einer neuen Dimension präsentieren.

  • AR-Werbekampagnen: Marken können AR-gestützte Werbekampagnen erstellen, die es Nutzern ermöglichen, mit virtuellen Schuhmodellen in realen Umgebungen zu interagieren. Diese Kampagnen können über verschiedene digitale Kanäle wie soziale Medien, Websites und mobile Apps eingesetzt werden, um potenzielle Kunden zu gewinnen und zu binden.

Infografik: Die AR Checkliste - Welche Fragen sollte ich als Marketing Verantwortlicher abchecken?

Infografik: Die AR Checkliste für das Marketing von Schuhen mit Hilfe von Augmented Reality Anwendungen, Copyright: RenderThat GmbH, 2024

Fazit

Allison Wood war von 2016 bis 2022 CEO von Camera IQ, einer auf Augmented Reality spezialisierten Agentur aus Los Angeles und hat in Bezug auf AR ein paar grundsätzliche, aber sehr kluge Dinge gesagt, die wir an dieser Stelle unkommentiert zitieren wollen:

"AR-Advertising kommt aus zwei Gründen gut an: 
Der erste ist, dass sie nicht stört. Augmented Reality ist mehr eine Art Product Placement. Sie ist Teil des Inhalts und trägt zur Experience selbst bei. Was wir uns merken, ist bei AR-Erlebnissen um unglaubliche 70 Prozent höher. 
Zweitens hat der Nutzer die Kontrolle über die AR-Werbung. Alle anderen Werbetypen werden uns aufgezwungen. AR-Anzeigen sind kurios. Sie sind Einladungen, keine Aufdringlichkeiten. Sie sind kunstvolle, unterhaltsame Werkzeuge, mit denen die Verbraucher spielen und sich mit den Marken verbinden können, die sie lieben.”

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Eine Person beim Scannen eines weißen Turnshuhs